Gemeinsam im Notfall

Rettungswagen, Notärzte, manchmal sogar ein Hubschrauber – wenn außerhalb eines Krankenhauses ein Notfall passiert, sind sie schnell vor Ort und können binnen kurzer Zeit die Erstversorgung des Patienten gewährleisten und ihn ins Krankenhaus bringen. Doch was passiert eigentlich, wenn bei einem Patienten im Krankenhaus selbst ein lebensbedrohlicher Zustand entsteht, ein Besucher plötzlich bewusstlos wird oder ein Mitarbeiter zusammenbricht?

24 Stunden, sieben Tage die Woche sind die Mitarbeitenden des Reanimationsteams der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie im Einsatz. Sie sind die Lebensretter vom Diak. Immer dann zur Stelle, wenn ein Patient im Krankenhaus das Bewusstsein verliert, einen Schlaganfall oder septischen Schock erleidet oder ein Notkaiserschnitt erforderlich ist.  Das bestens und nach allen modernen Anforderungen geschulte Team unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. Thorsten Steinfeldt und Bereichsleiter der Anästhesie, Klaus-Dieter Wieland, rückt nach festgelegten Plänen aus. „Jeden Tag, wenn wir zum Dienst antreten, ist geklärt, wer am Tag oder in der Nacht zu Notfällen alarmiert wird“, so Steinfeldt. Erleidet ein Patient auf Station einen lebensbedrohlichen Zustand, werden die Mitarbeiter des Reanimationsteams unter einer bestimmten Nummer alarmiert. Der sogenannte Herzalarm funktioniert auf dem gesamten Klinikgelände. Binnen weniger Minuten können so die Einsatzkräfte vor Ort sein.

Verantwortung rund um die Uhr

Die Etablierung solcher Teams ist inzwischen ein an Leitlinien orientierter Standard. Dauer der Ausrückzeit, regelmäßige Weiterbindungen und bestimmte technische Geräte werden darin festgehalten und dennoch ist nicht jedes Reanimationsteam gleich aufgestellt. Das hängt alleine schon mit der Größe der einzelnen Häuser zusammen. Auch unterscheiden sie sich in der technischen Ausstattung und damit verbunden, dem fachlichen Know-how. Von besonderer Bedeutung ist aber die rund um die Uhr Präsenz eines solchen Teams und die gibt es in Schwäbisch Hall. „Wir sind mit dem Team immer vor Ort und damit auch sofort handlungsfähig. Es muss nicht erst das Bereitschaftspersonal von zu Hause alarmiert werden“, sagt Steinfeldt und Wieland ergänzt: „Auf uns liegt eine enorm hohe Verantwortung, der wir natürlich gerecht werden wollen. Jeder Patient hat das Anrecht, im Notfall schnellst- und bestmöglich behandelt zu werden. Das setzt eine rund um die Uhr Präsenz voraus.“

Wissen und Können rettet Leben

Es ist genau diese Haltung, die für die rund 140 Mitarbeitenden der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin zum Grundverständnis ihrer Arbeit gehört. Mit rund 400 Einsätzen haben die Reanimationsprofis im Jahr viel zu tun. Manchmal kommen unterschiedliche Notfälle auch zeitgleich vor. „Doch auch dafür haben wir eine Lösung. Wird der Herzalarm ausgelöst und das eigentlich eingeteilte Team ist bereits in einem Einsatz oder gerade unabkömmlich, rückt sofort ein anderes aus“, so Steinfeldt. „Für uns ist klar, dass es immer gewährleistet sein muss, die Menschen versorgen zu können“, sagt der Chefarzt weiter.

Diese Einsätze erfordern viel Wissen und Können – und das wird regelmäßig geübt. Mehrmals im Jahr machen die  Kollegen aus der Klinik Reanimationstrainings. Dabei unterscheiden sie in sogenannte ALS-, also Advanced-Life-Support, und BLS-Trainings, Basic-Life-Support. Letztere werden vor allem Mitarbeitenden anderer Kliniken und Abteilungen am Diak angeboten, denn sie sind es, die bei einem Notfall auf der Station zuerst vor Ort sind. Der BLS  beschränkt sich darauf, den Patienten bis zum Eintreffen des Reanimationsteams bestmöglich zu beatmen und mit Herzdruckmassage am Leben zu halten. Bis zu fünf Minuten dauert es nämlich, bis sie vor Ort sind. Diese Minuten können dank der Schulungen effektiv und sinnvoll genutzt werden.

Bei einem Einsatz kennt jeder aus dem Team seine Rolle. Immer ein Arzt und eine Pflegekraft rücken gemeinsam aus. Das Hand in Hand arbeiten, die Rollenverteilung, die Kommunikation untereinander – all das ist Bestandteil der Trainings. „Nur wenn wir unsere Aufgaben kennen und wissen, wie wir wann warum reagieren müssen, werden wir unserem Ziel, dem Patienten zu helfen, gerecht“, sagt Steinfeldt. „Die Notfallerstversorgung in einem Krankenhaus ist immer die Achillesverse. Wir haben hier am Diak nun aber ein System etabliert, das durch professionelle Teamarbeit die schwächste Stelle perfekt abdeckt. Darauf dürfen wir stolz sein.“

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin

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