Seit Februar ist der bisherige geschäftsführende Oberarzt Kardiologie, Dr. med. Michael Hänel Chefarzt für strukturelle Herzerkrankungen am Diak Klinikum. Geschäftsführer Stefan Schad freut sich: „Mit der Berufung von Dr. Hänel zum Chefarzt geht auch eine Erweiterung des Behandlungsspektrums in der Kardiologie einher, die für die Menschen in Schwäbisch Hall und Hohenlohe viele Vorteile mit sich bringt. Deshalb ist es besonders wertvoll, dass wir Dr. Hänel mit seiner großen fachlichen Expertise und seinem patientenzugewandten Ansatz für das Diak mit seinen Aufgaben als Zentral- und Schwerpunktversorger
gewinnen konnten. Ich bin mir sicher, er wird diesen Bereich exzellent leiten und weiterentwickeln.“
Von einer strukturellen Herzerkrankung spricht man, wenn Herzklappen oder Herzkammern Veränderungen zeigen, die das Herz in seiner Funktion deutlich beeinträchtigen. Ein schwaches Herz verbunden mit Luftnot oder Beinödemen schränkt den Alltag und die Lebensqualität betroffener Menschen deutlich ein. Die Herzklappen sind dabei die Ventile für die Herzkammern. Sie verhindern den Rückfluss des Blutes und sorgen für den Transport von Blut in den Kreislauf. Neben Engstellen sind auch Undichtigkeiten der Herzklappen häufig Ursache für Luftnot oder Beinödeme.
Michael Hänel sorgt bereits seit Ende 2020, zunächst als Oberarzt und zuletzt als Sektionsleiter und geschäftsführender Oberarzt am Diak Klinikum für eine umfassende Betreuung dieser Patient*innen im Landkreis Schwäbisch Hall und Hohenlohe, nachdem der Mediziner vom Rhön-Klinikum: Campus Bad Neustadt an der Saale ans Diak zurückkehrte. Denn in Schwäbisch Hall war der gebürtige Hesse schon 2020 kein Unbekannter, arbeitete er doch bereits 2013 mehrere Jahre im Rahmen seiner Fachweiterbildung und als Notarzt in Schwäbisch Hall.
Gerade die Behandlung der Herzklappen hat sich in den letzten Jahren sichtbar verändert und ist deutlich vielfältiger und individueller geworden. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Therapie von Patient*innen. Der neue Chefarzt weiß: „Viele dieser Menschen sind auf wassertreibende Medikamente angewiesen, ohne an der Ursache etwas ändern zu können. Aus diesem Grund und um betroffene konkret unterstützen zu können, haben wir am Diak Klinikum seit knapp zwei Jahren mehr als fünfzig erfolgreiche minimal-invasive Eingriffe an undichten Herzklappen vorgenommen.“
Neben der Behandlung der Mitralklappe bietet Chefarzt Dr. med. Michael Hänel seit Beginn dieses Jahres auch den minimal-invasiven Eingriff der Trikuspidalklappe an. Die Trikuspidalklappe ist die Herzklappe, die als Ventil zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer dient. Durch sie fließt Blut aus dem Körper in die rechte Herzkammer und wird von dort in die Lungen gepumpt. Um eine geschädigte Trikuspidalklappe zu therapieren, führt man über die Leiste ultraschallgesteuert eine Art „Wäscheklammer“, den sogenannten Clip, an die entsprechende Stelle der Herzklappe, hier wird dieser anschließend fest angebracht bzw. verortet.
„In über 90% der Fälle kann durch dieses Clipping die Abnahme der Undichtigkeit über die Herzklappe erreicht und damit die Lebensqualität der Patient*innen erheblich verbessert werden,“ ist sich Dr. Michael Hänel sicher. Der Direktor der Kardiologie, Prof. Dr. med. Alexander Bauer ergänzt: „Ich freue mich außerordentlich über die erfolgreiche Etablierung und Erweiterung der minimal-invasiven Behandlungsmöglichkeiten durch Chefarzt Dr. Michael Hänel für die Menschen im Landkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe.“