Gesundheitswesen Das Brustkrebszentrum im Diak Klinikum in Schwäbisch Hall ist seit 20 Jahren ein kompetenter und verlässlicher Begleiter für Patientinnen.
2025 ist ein besonderes Jahr für die Frauenklinik im Diak Klinikum in Schwäbisch Hall, denn das dort angesiedelte Brustkrebszentrum besteht seit 20 Jahren. Kürzlich wurde es erneut von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert – sehr zur Freude von Geschäftsführer Werner Schmidt. Er betont: „Unter der Leitung von Chefarzt Professor Dr. Stefan Kommoss ist eine kompetente und verlässliche Versorgung der Patientinnen gewährleistet. Sie werden nach neuesten medizinischen Erkenntnissen und mit einem starken Fokus auf persönlicher Begleitung betreut.“
Mittwochmittag in der Frauenklinik im Diak Klinikum: Im Besprechungsraum ist es still, auf dem Bildschirm erscheint das nächste Bild. Oberärztin Suzana Mittelstadt trägt die Befunde für die Mitarbeitenden aus Strahlentherapie, Gynäkologie, Plastischer Chirurgie und Pflege vor. Es geht um eine Frau aus der Region, Anfang 50, Diagnose Brustkrebs. Am Ende der Sitzung steht ein gemeinsamer Therapieplan. „Hier entscheidet keine Einzelmeinung über die Therapie“, sagt Chefarzt Kommoss und betont: „Wir diskutieren jeden Fall gemeinsam und für jede Frau entsteht ein eigener Weg.“ In 20 Jahren Brustkrebszentrum hat sich vieles verändert: Operationen sind schonender geworden, brusterhaltende Eingriffe mit plastisch-chirurgischer Rekonstruktion gehören heute zum Standard. Auch die Bestrahlungstherapie ist gezielter und damit schonender möglich.
Wer das Zertifikat Brustkrebszentrum tragen will, muss eine bestimmte Zahl an Patientinnen behandeln, feste Abläufe nachweisen und die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche im Krankenhaus belegen. Rund um die Frauenklinik arbeiten über 20 weitere Akteurinnen und Akteure Hand in Hand: von der frauenärztlichen Praxis, der Strahlentherapie und Anästhesie über Pflegedienst, Breast Care Nurse, Tagesklinik, Strahlenklinik, Plastische Chirurgie und Physiotherapie bis hin zu Psychoonkologie, Sozialdienst, Palliativmedizin, Rehabilitationsmedizin, Komplementärmedizin sowie Selbsthilfegruppen und Krebsverein.
„Von der ersten Abklärung bis zur Nachsorge gibt es einen roten Faden, und dieser Faden liegt in der Hand des Brustkrebszentrum“, gibt Chefarzt Kommoss Einblicke in die tägliche Arbeit. Viele Frauen kommen verunsichert und nervös in die Sprechstunde und gehen oft mit einem klaren Plan wieder hinaus, berichtet der Fachmann und fügt hinzu: „In vielen Fällen kann die Angst bereits beim ersten Gespräch deutlich gelindert werden, und die Patientinnen können mit Zuversicht in die Zukunft blicken.“
Der Anfang der Behandlung von Frauen mit Brustkrebs liegt selten im Krankenhaus, sondern fast immer in einer gynäkologischen Arztpraxis. Dort wird beispielsweise ein Knoten ertastet, oder ist ein Screening-Befund auffällig, oder macht ein Ultraschall stutzig. Dann fällt oft der Satz: „Ich empfehle Ihnen, dass wir das im Diak Klinikum genauer abklären lassen.“ In der Brustsprechstunde werden die Befunde noch einmal genau geprüft. Hochauflösender Ultraschall, Mammographie und gegebenenfalls Gewebeentnahmen sorgen für Klarheit. „Der Moment, in dem wir das Wort Krebs aussprechen müssen, ist erstmal für alle im Raum schwer“, sagt Professor Kommoss. „Umso wichtiger ist, dass die Patientin ab diesem Augenblick spürt, dass sie nicht allein ist und sich auf unsere Expertise verlassen kann.“ „Schon in dieser Situation orientieren wir uns nach vorne“, erzählt der Mediziner weiter. Die Frauenklinik bespricht mit der Patientin, welche Schritte als Nächstes anstehen, und bereitet die Vorstellung im Tumorboard vor. Oberstes Ziel sei es, der Patientin von Anfang an ein verlässlicher Partner zu sein.
Neben Operation, Bestrahlung und Medikamenten gibt es im Brustkrebszentrum ein Angebot, das viele Patientinnen als besondere wichtig empfinden: die Komplementärmedizin. Verantwortlich dafür ist Dr. Annette Haman. In ihrer Sprechstunde sitzen Patientinnen, die mitten in der Chemo stecken oder gerade eine Bestrahlung hinter sich haben. Die Grundregel ist klar. „Die Therapie der Frauenklinik gibt die Richtung vor“, betont die Fachärztin für Innere Medizin, der die integrative Onkologie ein besonderes Anliegen ist. Ihre Aufgabe beschreibt sie so: „Ich versuche, Nebenwirkungen zu lindern und die Kräfte der Patientinnen zu stabilisieren.“ „Brustkrebs ist immer ein Einschnitt im Leben einer Frau“, sagt Professor Kommoss und unterstreicht: „Wir können die Diagnose nicht verhindern. Aber wir können dafür sorgen, dass Patientinnen in der Diak-Frauenklinik die beste Behandlung bekommen.“
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Frauenklinik-Chefarzt Professor Dr. Stefan Kommoss und sein Team freuen sich über die erneute Zertifizierung des Brustkrebszentrums im Diak Klinikum. Fotos: Diak Klinikum