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IntensivmedizinBetreuung von Anfang an

Auf unserer Intensivstation mit 29 Behandlungsplätzen (davon 20 Beatmungsplätze) werden kritisch kranke Patienten behandelt und Patienten nach großen Operationen überwacht. Im Jahr betreuen wir ca. 3000 Patienten aller Fachrichtungen des Klinikums. Neben einer Operation können die Gründe für eine Betreuung auf der Intensivstation sehr vielfältig sein: Bei vielen Patienten ist es zu einem teilweisen oder vollständigen Ausfall lebenswichtiger Organfunktionen gekommen. Aber auch Vergiftungen, Infektionen, ausgedehnte Verletzungen nach Unfällen oder Schockzustände können ein Grund für die Behandlung auf der Intensivstation sein.

Die Aufgaben der Intensivmedizin sind die Überwachung und Unterstützung der lebensnotwendigen Körperfunktionen, die optimale Versorgung bei Fehlfunktion und soweit möglich eine vollständige Wiederherstellung der betroffenen Organe. Dazu werden neben Medikamenten moderne medizintechnische Apparate zur Beatmung, zur Blutwäsche und Überwachungsgeräte der Herz-/Kreislauffunktion eingesetzt. Nicht nur medizinisch sondern auch pflegerisch werden unsere Patienten intensiv betreut. In einer patientenorientierten Pflege kommen moderne und ganzheitliche Konzepte zur Anwendung.

Auf der Intensivstation werden unsere Patienten von speziell ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften für  Intensivmedizin rund um die Uhr betreut. So ist sichergestellt, dass auch kleine Veränderungen des Gesundheitszustandes eines Patienten sofort erkannt und ohne Verzögerung kompetent behandelt werden. Wichtig ist uns, dass neben der modernen Medizin der Mensch im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht und so sehen wir Sie oder Ihren Angehörigen als unseren Patienten, vor allen Dingen aber als Menschen.

Wir respektieren Sie und Ihre persönlichen Wünsche und möchten Sie nicht nur behandeln, sondern auch pflegen. Dies ist besonders in ethischen Fragen der Intensivmedizin von sehr großer Bedeutung. Die Ethik und der Patientenwille in der Intensivmedizin sind für uns die wichtigsten Anker zur Ausrichtung unseres täglichen Handelns. In dieser besonderen Situation sind der Kontakt und das Gespräch zwischen Ihnen und dem Behandlungsteam aus Ärzten und Pflegekräften besonders wichtig. Wir möchten versuchen, Sie vollständig zu informieren und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Für ein Persönliches Gespräch stehen wir Ihnen als Angehörige im Rahmen der Besuchszeiten gerne zur Verfügung.

Angehörigeninformation

Besuchszeiten
Täglich von 14:00h bis 18:00 Uhr

Wir sind davon überzeugt, dass regelmäßige Besuche von nahen Angehörigen für den Genesungsverlauf eines Patienten von großer Bedeutung sind. Uns ist daran gelegen, dass die Patienten Zeit mit Ihren Angehörigen verbringen können, wenn Sie dies wünschen.

Um die vielen Untersuchungen und Maßnahmen der Intensivbehandlung abstimmen zu können haben wir Besuchszeiten eingerichtet. Es gelingt so besser, einen Behandlungstag zu planen. Wir versuchen die nötigen Maßnahmen so durchzuführen, dass Patienten und Angehörige zu den Besuchszeiten ruhig beieinander sein können. Bitte haben Sie Verständnis, dass Notfälle nicht planbar sind und sich so Wartezeiten ergeben können.

Weitere Besuchsregelungen auf der Intensivstation sind:

  • Den Kreis der Besucher möchten wir auf engste Familienangehörige und Partner begrenzen.
  • Jeder Besucher sollte älter als 14 Jahre sein.
  • Aus Gründen des Infektionsschutzes kann es sein, dass wir Sie auf spezielle Hygienemaßnahmen, die über die Desinfektion der Hände hinausgehen, hinweisen werden.
  • Im Rahmen dieser Besuchszeiten und nach gesonderter Vereinbarung steht Ihnen das ärztliche und pflegerische Behandlungsteam auch gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
  • Grundsätzlich sind Besuche von Patienten auch außerhalb der angegebenen Zeiten nach individueller Absprache mit dem Behandlungsteam möglich.

Betreuung

Im Rahmen einer schweren Krankheit kann es sein, dass Patienten vorübergehend oder dauerhaft nicht in der Lage sind rechtliche Angelegenheiten zu regeln. In diesem Fall richten wir nach eingehendem Gespräch mit dem Patienten und dessen nächsten Angehörigen eine rechtliche Betreuung ein. Wir arbeiten hier eng mit dem Amtsgericht zusammen. Viele Menschen haben Vorsorgevollmachten getroffen und Angehörige oder Freunde bestimmt, die sie im Fall schwerer Krankheit rechtlich vertreten. Eine Vorsorgevollmacht unterliegt keiner Formvorschrift, sollte aber schriftlich verfasst sein. Das Gericht wird prüfen, ob der gewünschte Vertreter für diese Aufgabe geeignet ist und dem Wunsch in aller Regel entsprechen.  Sollte keine Vorsorgevollmacht vorliegen wählt das Gericht eine geeignete dritte Person als vorübergehenden Betreuer. Es kann ein naher Angehöriger ein Freund oder eine fremde, ehrenamtliche Person oder ein beruflicher Betreuer ausgewählt werden.
Die Aufgaben des Betreuers enden, wenn der Patient wieder vollumfänglich eigenständig entscheiden kann.

Organspende

Zurzeit warten in Deutschland etwa 12 000 Menschen auf ein Spenderorgan, rund 1000 von ihnen sterben, weil kein geeignetes Organ zur Verfügung steht.  Nach dem Deutschen Transplantationsgesetz sind Krankenhäuser verpflichtet hirntote Patienten, die als potentielle Spender in Frage kommen, der Deutschen Stiftung Organtransplantation zu melden.

Transplantationsbeauftragter Arzt des Klinikums Herr Dr. med. Sebastian Kronfeldt, der auch der Oberarzt der Intensivstation ist. Organspende ist ein emotionales und persönliches Thema, dem wir uns mit persönlichem Engagement annehmen: Es gilt Angehörige in sehr schwierigen Fragen und Entscheidungen zu betreuen. Die Heilung der Erkrankung ist das zentrale Ziel der Behandlung jedes Patienten auf der Intensivstation. Dennoch kann es in schweren Fällen einer Hirnschädigung zu einem unwiederbringlichen Ausfall der Gehirnfunktionen kommen.

Erst wenn der Hirntod von zwei unabhängigen Fachärzten nach apparativen Untersuchungen sicher bewiesen ist und nur wenn der verstorbene Patient aufgrund seines vorherigen Gesundheitszustandes für eine Organspende in Frage kommt, sprechen wir dieses Thema an.  Es gilt im Weiteren den Willen des Verstorbenen zu bestimmen: Liegt ein Organspendeausweis vor, wie hätte der Patient entschieden?  Wenn der Patient einer Organspende sicher zugestimmt hätte und wenn alle Angehörigen diese Entscheidung akzeptieren, führen wir eine Organexplantation durch. Eine Organexplantation kann fünf Menschen, die auf der Warteliste für ein lebenswichtiges Organ stehen das Leben retten - aus diesem Grunde ist uns dieses Thema über den Gesetzestext hinaus so wichtig.

Ethikvisite

Der Mensch im Mittelpunkt.

Trotz modernster Medizin steht der Mensch im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Wir sehen nicht nur den "Patienten" sondern auch den "Menschen" mit seinen ganz persönlichen Wünschen und Zielen.  Gerade in der Intensivmedizin gewinnen ethische Fragen zunehmend an Bedeutung. In manchen Phasen eines Krankheitsverlaufes gilt es, die intensiven medizinischen Maßnahmen mit den ganz individuellen Lebensvorstellungen des Menschen zu verbinden. Um in solch schwierigen Fragen den Wünschen und dem Willen unserer Patienten gerecht zu werden, suchen wir das vertraute Gespräch mit dem Patienten und den nächsten Angehörigen. Solche Entscheidungen brauchen Zeit. Sie basieren auf gegenseitigem Vertrauen und Aufrichtigkeit.  Wenn aus intensivmedizinischer Sicht keine Hoffnung mehr besteht, verlängern wir das Leiden nicht unnötig. Spricht sich der Patient klar gegen intensivmedizinische Maßnahmen aus, werden wir dies respektieren. Um diesen komplexen ethischen Fragen möglichst gut gerecht zu werden, suchen wir das Gespräch mit allen Beteiligten.

Im Rahmen einer „Ethik-Visite“ besprechen Beteiligte aus Pflege, Seelsorge, Sozialdienst, des Medizinisch-Ethischen Arbeitskreises des Klinikums (MEAK), Ärzte der Intensivmedizin und der operierenden Fachdisziplin komplexe Entscheidungen zu kritischen Krankheitsentwicklungen. Auch sogenannte „Familienkonferenzen“ im Sinne der gemeinsamen Beratung von Behandelnden und Familienangehörigen können im Einzelfall ein sinnvoller Weg für eine möglichst patientenzentrierte Behandlung und Therapieentscheidung sein.

 Ihre Ansprechpartner 

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  • Chefarzt

    Dr. med. Ralf Völker

  • Facharzt Innere Medizin, Facharzt Innere Medizin/Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Intensivmedizin, Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, Zusatzbezeichnung Klinische Akut- und Notfallmedizin, Weiterbildungsermächtigung Intensivmedizin, Weiterbildungsermächtigung klinische Akut- und Notfallmedizin

  • Tel.: 0791 753-4414

    Fax: 0791 753-4415

    intensivmedizin@diak-klinikum.de

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