Die Erkrankungen des Afterbereiches sind eine Herausforderung für Ärzte verschiedener Fachrichtungen. Viele Patienten kommen aus Schamgefühl spät zum Arzt oder kommen erst mit zum Teil schmerzhaften Komplikationen in die Sprechstunde oder Notfallambulanz.
Die Erkrankungen des Afterbereiches haben typische Symptome. Dies sind Juckreiz, Schmieren, Blutungen und Schmerzen. Besonders bei Blutungen aus dem After sollte der Patient sich umgehend beim Arzt vorstellen, um eine ernsthafte oder bösartige Erkrankung auszuschließen.
Das Symptom Juckreiz (Pruritus) kann durch mechanische und chemische Reize in der Region um den After hervorgerufen werden. Es kann sich um eine dermatologische Erkrankung, wie ein Ekzem, eine Dermatitis oder eine Allergie handeln.
Eine häufigere Erkrankung ist die Erkrankung des Enddarmes oder Afters, die in die Hände des Proktologen gehört. Er kann bei rascher Diagnosefindung unmittelbar die fachgerechte Therapie einleiten.
Nach einer ausführlichen Befragung (Anamnese) des Patienten folgt die zielgerichtete Untersuchung. Zur Beurteilung der Beschwerden ist zunächst die Inspektion (Betrachten) und rektale Tastuntersuchung (Palpation) mit dem Finger erforderlich. Der erfahrene Proktologe kann schon hier nach ausführlicher und zielgerichteter Anamnese zusammen mit dem Tastbefund eine vorläufige Arbeitsdiagnose erstellen.
Nach Bedarf erfolgen noch weitere Untersuchungen wie die Proktoskopie (Spiegelung des Analkanals), die Rektoskopie ( Spiegelung des Mastdarmes), die Endosonographie (endoskopische Ultraschalluntersuchung), die Manometrie (Druckmessung zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit von Enddarm und Schließmuskelapparat), und bei Bedarf in Zusammenarbeit mit den Gastroenterologen die Koloskopie (Spiegelung des kompletten Dickdarmes) sowie in einigen Fällen auch die Computertomographie oder Kernspintomographie. Nach Diagnosefindung erfolgt die Einleitung der notwendigen Therapie. Dies wird mit dem Patienten ausführlich besprochen. Einige Krankheiten fordern eine sofortige ambulante Versorgung andere sogar einen stationären Aufenthalt.