Das Pankreaskarzinom ist der Fachbegriff für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es handelt sich um einen epithelialen malignen Tumor der Pankreas und ist der dritthäufigste Krebs im Gastrointestinaltrakt nach Kolon- und Magentumoren. Der Erkrankungsgipfel liegt etwa bei 70 Jahren. Die Prognose ist insgesamt schlecht, auch da der Tumor aufgrund der unspezifischen Symptomatik meistens erst sehr spät entdeckt wird.
Regelmäßig auftretende Frühsymptome fehlen. Folgende Symptome treten meist spät auf:
Das klinische Erscheinungsbild wird bestimmt durch die Lokalisation, die Invasivität und die Größe des Tumors. Bei Lage im Pankreaskopf in der Nähe des Gallengangs kann frühzeitig aufgrund des Gallengangsverschlusses ein schmerzloser Ikterus auftreten, bei Lage im Corpus und starker Invasivität können durch Infiltration des Ganglion coeliacum starke Oberbauchschmerzen oder durch Obstruktion des Pankreasgangs eine distal sich ausbreitende Pankreatitis mit entsprechenden Beschwerden.
Oft heben sich die Symptome bei einem Pankreaskarzinom, das sich im Rahmen einer chronischen Pankreatitis oder einer "familiären Pankreatitis" entwickelt, nicht von denen der Grundkrankheit ab.
Patienten mit lang dauernder chronischer Pankreatitis sollten daher regelmäßig durch bildgebende Verfahren und Kontrolle des Ca19-9 auf die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms untersucht werden.
Gehäufte Pankreaskarzinome in der Familie, das Peutz-Jeghers-Syndrom, das "familiäre atypische multiple Muttermal- und Melanom-Syndrom" sowie das hereditäre Mamma- und Ovarialkarzinom sind Anlass, auch auf ein Pankreaskarzinom hin zu überwachen.
In frühen Stadien kann eine operative Therapie zur Heilung führen (Kausch-Whipple-Operation, Traveso-Longmire Operation -pyloruserhaltende Pankreasresektion). Zeigen sich intraoperativ Lymphknotenmetastasen, die ggf. zuvor nicht darstellbar waren, so dass eine kurative Behandlung nur sehr eingeschränkt möglich ist. Gelingt eine R0-Resektion liegt dennoch die mittlere Lebenserwartung bei 1 - 1½ Jahren und die 5-Jahresüberlebensrate unter 20%.
Eine palliative Operation kann bei Magenausgangs- oder Duodenalstenose erforderlich werden, falls der Tumor selbst nicht entfernt werden kann.
Sie dient zur Galleableitung bei Tumorkompression des Gallenganges (Stenteinlage).
Sie ist als alleinige Therapie oder in Kombination mit einer Operation nicht erfolgversprechend. Eine kombinierte Radiochemotherapie kann Vorteile bringen. Eine Schmerzbestrahlung kann indiziert sein.
Das Pankreaskarzinom spricht schlecht auf Chemotherapie an. Gemcitabin wird neuerdings als möglicherweise erfolgversprechend bewertet. In Einzelfällen scheint es positive Effekte zu haben und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.