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Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung, denn viele Symptome, die der Körper zeigt, können hier ihre Ursache haben.
Veränderungen an der Schilddrüse treten häufig auf: In Deutschland leidet fast ein Drittel der Bevölkerung über 40 Jahren unter einer Vergrößerung der Schilddrüse. Meist können diese mit Medikamenten behandelt werden. Wird die Schilddrüse allerdings übermäßig groß (Kropfbildung) und beeinträchtigt wichtige Funktionen wie das Schlucken oder Atmen, oder ist die Gewebevergrößerung möglicherweise bösartig, so ist eine Operation notwendig. Bei diesem Eingriff werden dann Teile der Schilddrüse oder gar das ganze Organ entfernt.
Operationen an der Schilddrüse gehören inzwischen zu den Routineeingriffen; das Risiko ist für Patienten sehr gering. Durch die Überwachung des Stimmbandnervs mit Hilfe des intraoperativen Neuromonitorings lässt sich zudem das Risiko von bleibenden Nervschädigungen weitgehend ausschließen.
Im Diakonie-Klinikum versorgen wir Sie ganzheitlich. Wir verfügen über eine große Erfahrung in der Diagnose, der medikamentösen Behandlung und der Schilddrüsenchirurgie. Mit jährlich über 250 Schilddrüsenoperationen gehören wir zu den führenden Häusern.

Anatomie der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die Jod speichert und die jodhaltigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) sowie Calcitonin bildet. Diese Hormone haben einen wichtigen Einfluss auf den Energiestoffwechsel.
Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfs vor der Luftröhre. Sie hat die Form eines Schmetterlings mit zwei großen Seitenlappen und einem Verbindungsstück (Isthmus) in der Mitte. In Nachbarschaft zur Schilddrüse liegen die Stimmbandnerven, die während der Operation mittels Neuromonitoring geschützt werden sowie Abgänge der Halsschlagader.

Wann ist eine Operation notwendig?

Es gibt verschiedene Diagnosestellungen, die es erfordern können, einen Teil der Schilddrüse oder das komplette Organ zu entfernen.
Dazu gehören:

  • Kropfbildung
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Basedow)
  • Entzündungsbedingte Vergrößerung
  • Tumore (gutartig und bösartig)
  • Kalter Knoten (wenig bis gar keine Hormonbildung)
  • Heißer Knoten (vermehrte Hormonbildung)

Die Operation

Eingriffe an der Schilddrüse werden unter Vollnarkose durchgeführt und dauern ein bis zwei Stunden. Über einen ca. 2,5 bis 6 cm langen Kragenschnitt knapp oberhalb des Brustbeins zwischen den vorderen Halsmuskeln erhält der Chirurg Zugang zur Schilddrüse. Die Halsmuskeln werden nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite geschoben. Wenn die Schilddrüse freiliegt, werden die kranken Gewebeanteile entfernt. Mittels Neuromonitoring wird der Stimmbandnerv kontrolliert. Anschließend wird die Wunde in der Haut (intrakutan) mit selbst auflösendem Nahtmaterial vernäht.
Eine Drainage ist nicht erforderlich. Die Narbe ist nach dem Ausheilen kaum sichtbar.

Nach der Operation

Bereits am Tag der Operation kann der Patient normalerweise wieder essen und trinken; die Fäden lösen sich von selbst auf und müssen nicht gezogen werden; am 2. Tag wird der Patient in der Regel entlassen. Danach muss die betroffene Region noch geschont werden. Nach der Operation ist eine medikamentöse Hormontherapie erforderlich. In regelmäßigen Abständen sollten Nachuntersuchungen der Blutwerte durchgeführt werden (einmal pro Jahr).