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Operative Behandlung von Haut- und Weichteiltumoren

Der Begriff „Tumor“ bedeutet „Schwellung“ oder „Geschwulst“ und macht zunächst keine Unterscheidung darüber, ob ein Geschwulst „gutartig“ (= „benigne“) oder „bösartig“ (= „maligne“) ist. Eine sichere Entscheidung hierüber kann meist erst durch eine Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop durch den Pathologen erfolgen.

Je nach Art des Tumors wird dieser mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt. Manchmal müssen in der Umgebung wichtige Strukturen wie Muskeln, Nerven, Gefäße oder auch Knochenhaut mit entfernt werden.

Die dabei entstehenden Defekte benötigen oftmals plastisch-chirurgische Operationen zur Wiederherstellung. Dies kann je nach Größe, Tiefe und Lage des entstandenen Defektes von einfachen Hauttransplantationen oder örtlichen Gewebeverschiebungen bis hin zu komplexen freien Gewebetransplantationen mit mikroskopischem Wiederanschluss an den Blutkreislauf erforderlich machen. Außerdem können spezielle Operationstechniken wie „Ersatzoperationen“ an den Gliedmaßen notwendig werden, um die durch die Tumorentfernung entstandenen Funktionsausfälle zu ersetzen.

Zu den häufigsten bösartigen Hauttumoren zählen die weißen Hautkrebse, wie das Basalzellcarcinom („Basaliom“) und das Plattenepithelcarcinom („Spinaliom“), aber auch der schwarze Hautkrebs („Malignes Melanom“). Diese treten häufig an ehemals sonnenexponierten Körperarealen wie im Gesicht auf. Hier ist plastisch-chirurgisches Fachwissen notwendig, wenn es um eine radiakale, vollständige Tumorentfernung mit Erhalt oder Rekonstruktion der Ästhetik und Funktion geht, beispielsweise bei Tumoren im Bereich der Nase oder der Wange. Plattenepithelcarcinome können auch im Bereich von Narben oder chronischen Wunden auftreten.

Heilen ältere Narben oder Wunden nicht oder brechen wieder auf und kommen und über mehrere Wochen nicht zur Abheilung, sollte eine Gewebeuntersuchung durchgeführt werden, denn es könnte sich auch um eine bösartige Entartung handeln.

Das maligne Melanom (der schwarze Hautkrebs) erfordert bei entsprechender Ausdehnung ebenfalls eine plastisch-rekonstruktive Behandlung und wird interdisziplinär mit Experten Onkologie behandelt.

Gutartige und bösartige Geschwulste der Weichteile fallen meist nur zufällig, durch Wachstum und Größenzunahme auf. Sie tasten sich oft einfach als schmerzlose Schwellung. Häufig findet man gutartige Fettgeschwülste, sogenannte Lipome, die aber auch bösartig zu Liposarkomen entarten können.

Einige Weichteiltumore zeichnen sich durch lokales aggressives Wachstum aus, wie das Desmoid oder das Dermatofibrosarcoma protuberans.

Die Gruppe der Weichteilsarkome umfasst insgesamt seltene, aber bösartige Geschwulste, die aus dem Fettgewebe, aus der Muskulatur oder auch von den peripheren Nervenhüllen entstehen können. In Abhängigkeit von ihrer Ausdehnung sind oftmals ausgedehnte operative Eingriffe notwendig, um diese Tumore radikal zu entfernen.