Nachhaltige Entwicklungshilfe aus dem Diak

Zukunftsorientierte Entwicklungshilfe muss nachhaltig gestaltet sein. Davon ist Professor Dr. Thorsten Steinfeldt von der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am Diak überzeugt. Seit 2018 betreut er das Hilfsprojekt „Diak goes Tansania“ und organisiert zusammen mit seinem Team aus Schwäbisch Hall Fort- und Weiterbildungen für Ärzte und Pflegekräfte am Faraja Hospital in Himo am Fuße des Kilimanjaro. Ein Jahr nach Beginn des Projektes ziehen Steinfeldt und sein Team eine erste positive Zwischenbilanz und wollen das Projekt sogar weiter ausbauen.

Die Arbeit der Anästhesisten aus Hall ist weniger darauf angelegt, den Kollegen in Tansania medizinische Geräte zu beschaffen oder sie in deren Nutzung zu schulen. Vielmehr setzen sie auf das sogenannte „train the trainer-Konzept“ und legen damit den Schwerpunkt auf die Weitergabe von Wissen. Steinfeldt erklärt: „Einmal im Jahr kommt ein junger Arzt aus Tansania zu uns ans Diak und hospitiert hier. Er bekommt Schulungen oder lernt zum Beispiel, wie ein Behandlungswagen sortiert sein muss, um im Notfall bestmöglich handeln zu können. Dieses Wissen nimmt er mit nach Hause und etabliert es dort.“  Im kommenden Jahr wird wieder ein junger Hospitant ans Diak kommen, der dann nach Abschluss seiner Hospitation für die Kollegen in der Heimat als Schlüsselperson fungiert und Schulungen vor Ort organisiert. Zusätzlich veranstalten Steinfeldt und seine Mitarbeiter einmal im Jahr Seminare und Workshops zum Training des ärztlichen und pflegenden Personals.

Spenden für eine bessere Gesundheitsversorgung

Nach einem Jahr Laufzeit haben Steinfeldt und sein Team analysiert, ob das Projekt erfolgreich läuft oder ob nachjustiert werden muss. Sie sind zufrieden. „Wir beschränkten uns bisher auf die Schulung des sogenannten BLS, dem Basic Life Support. Diese Grundlagen der Notfallversorgung haben in der Ausbildung in Tansania keine so große Rolle gespielt, sind aber unabdingbar für eine gute Erstversorgung zum Überleben von vital gefährdeten Patienten“. Diese Basics der Notfallversorgung können Leben retten und sind recht einfach zu trainieren. „Mit wenig Einsatz und Material kann so enorm viel erreicht werden“, so Steinfeldt und ergänzt: „Wir haben bei unserem Besuch im Oktober gemeinsam nochmal alles nachtrainiert und dabei gesehen, dass viele Kollegen schon sehr gut die BLS-Maßnahmen anwenden können. Deshalb haben wir begonnen, auch die weiterführenden ALS-Maßnahmen, also den Advanced Life Support, zu trainieren.“ Für die Trainings müssen die Schwäbisch Haller Ärzte Simulations- und Reanimationspuppen, sowie Übungsmaterial anschaffen. Deshalb sind sie auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. „Nachdem wir im vergangenen Jahr eine sehr gelungene Benefizauftaktveranstaltung im Haller Neubausaal hatten, sind viele Spenden zusammengekommen. Da wir das Projekt aber langfristig weiterführen wollen, benötigen wir auch weiterhin Unterstützung“, so Steinfeldt.