image

Herzkatheterlabor

Im Herzkatheterlabor werden Erkrankungen der Herzkranzgefäße diagnostiziert und bei Bedarf sofort behandelt. Herzkranzgefäße sind Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen.

Ein plötzlicher Verschluss einer Herzkranzarterie führt zum akuten Herzinfarkt. In dieser Notfallsituation muss schnellstmöglich versucht werden, das Blutgefäß wieder zu eröffnen. Die Methode der Wahl ist die Herzkatheteruntersuchung. Von der Leiste oder vom Arm (Arteria radialis) aus werden mit kleinen Sonden, sogenannten Ballonkathetern, die Verschlussstelle aufgedehnt. Gefäßstützen („Stents“) werden eingebracht, um möglichst lange einen ungehinderten Blutfluss zu gewährleisten.

Beim akuten Herzinfarkt zählt jede Minute. Daher haben wir seit Einweihung des 1. Herzkatheterlabors im April 2000 ununterbrochen einen 24h-Notfallbereitschaftsdienst eingerichtet. Seit Herbst 2010 steht ein zweites, hochmodernes Katheterlabor zur Verfügung und verbessert die sofortige Verfügbarkeit dieser Methode.

Herzkatheteruntersuchungen werden nicht nur beim Herzinfarkt, sondern auch bei klinischem Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefäße („Angina pectoris-Beschwerden“) durchgeführt. Können die Beschwerden einer solchen Gefäßverengung zugeordnet werden, wird meist ein Stent zur Verbesserung der Herzdurchblutung und damit der Beschwerden eingebracht.

Im Bereich der koronaren Herzerkrankungen werden Patienten in zwei neuen Herzkatheterlaboren versorgt. Dabei werden modernste diagnostischen Verfahren, wie Druckdrahtmessung (FFR, IFR) und intrakoronarem Ultraschall (IVUS), vorgehalten.

Im Zentrum für Herzrhythmusstörungen werden alle Formen von Herzrhythmusstörungen von einem erfahrenen Team diagnostiziert und therapiert. Die Therapie von Herzrhythmusstörungen umfasst auch Ablationen bei Vorhofflimmern und weiterer Herzrhythmusstörungen. Es erfolgen Implantationen und Nachsorge von implantierbaren Defibrillatoren, Geräten zur kardialen Resynchronisationstherapie, also der Wiederherstellung gleichmäßigen Herzschlags in linker und rechter Herzklappe, und Schrittmacher. Zur Diagnostik unklarer Bewusstseinsstörungen oder nach Schlaganfall werden Ereignisrekorder implantiert.
Durch einen intensiveren Austausch zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten kann im Herz-Kreislaufzentrum eine noch schnellere Diagnosefindung und Therapie-Einleitung für die Patienten erreicht werden. Ein wichtiger Bereich sind auch regelmäßige Information und Beratung der Bevölkerung durch Vorträge und Seminare. Mit frühzeitiger Aufklärung kann jeder Einzelne schon früh etwas für die Vorsorge des eigenen Herzens tun.

Nach § 115b SGB V („ambulantes Operieren und stationsersetzende Eingriffe“) werden Herzkatheteruntersuchungen ambulant durchgeführt. Die Patientenaufklärung und Bestimmung der notwendigen Laborwerte werden von uns durchgeführt.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Alexander Bauer und Dr. Michael Hänel Tel. 0791 753 5121 oder 4414