Was ist ein Schlauchmagen?

Das Prinzip der Bildung eines Schlauchmagens ist die Verkleinerung des Magenvolumens. Bei der minimalinvasiven Operation werden 90% des großen gewölbten Magenteils Fundus und Korpus, entfernt, so dass ein schlauchförmiger Restmagen übrig bleibt.

Es ist ein restriktives Verfahren, die Verdauungsleistung bleibt erhalten. Das Magenvolumen wird auf 85 – 100 ml reduziert. Somit können nur sehr geringe Nahrungsmengen aufgenommen werden und eine Sättigung tritt rasch ein.

Welche Vorteile hat der Schlauchmagen?

Die Schlauchmagenbildung führt zur Aufnahme geringerer Nahrungsmengen und dadurch zu einem raschen Gewichtsverlust. Das Hungergefühl ist vermindert. Der Magen bleibt in seiner Funktion erhalten.

Mittels einer Magenspiegelung kann man den Magen weiterhin einsehen. Im Gegensatz zum Magenbypass sind in der Regel Vitamin-B12-Substitutionen nicht erforderlich.

Nebenerkrankungen des metabolischen Syndroms: Diabetes Mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, verbessern sich meist rasch. Das Tragen einer Sauerstoffmaske (CPAP-Maske) ist oftmals nicht mehr erforderlich.

Es liegen inzwischen gute Daten zum Gewichtsverlust vor. Realistisch gesehen, ist eine Reduktion von 60 – 70% des Übergewichts innerhalb der ersten 2 Jahre möglich. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass Bypass und Schlauchmagen vergleichbare Resultate hinsichtlich der Verbesserung der Begleiterkrankungen und Gewichtsabnahme erzielen.

Welche Nachteile hat ein Schlauchmagen bzw. welche Komplikationen können auftreten?

Es ist ein unumkehrbares Verfahren. Ein Teil des Magens wird dauerhaft entfernt. Mangelernährungszustände sind vorübergehend möglich. Diese können durch die regelmäßige Teilnahme an den Nachsorgeterminen in der Ernährungsambulanz und der gezielten Ernährungsberatung erkannt und behoben werden.

Durch dauerhaftes Überessen kann es zu einer erneuten Weitung (Dilatation) des Magenschlauches kommen. Eine bereits vor der Operation bestehende Refluxerkrankung kann sich manchmal verschlechtern.