Bei leichtem Übergewicht sind konservative Maßnahmen, wie Diät und Sport hilfreich. Es gibt jedoch eine Gruppe von Patienten, denen es trotz ernsthafter und wiederholter Versuche unter diätetischer, ärztlicher und psychologischer Betreuung nicht gelingt, eine ausreichende Reduktion ihres Gewichtes zu erzielen. Das sind besonders die Patienten die unter schwerer Adipositas, Grad 2 und 3 leiden. Entweder ist der Effekt kurz oder nicht ausreichend.
Neben den allgemeinen Maßnahmen wie Bewegungstraining, Schulungsmaßnahmen zur bewussten Ernährung und Reduzierung vermeidbarer Kalorien treten dann operative Maßnahmen zunehmend in den Vordergrund. Nach den Empfehlungen der Deutschen Adipositas-Gesellschaft sollten bei einem BMI von > 30 solche Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Unter Adipositaschirurgie versteht man chirurgische Maßnahmen zur Bekämpfung des krankhaften Übergewichts (Adipositas).
Restriktive Verfahren schränken die Nahrungsaufnahme durch ein verringertes Magenvolumen ein. Der Schlauchmagen ist ein Beispiel für dieses Verfahren. Durch Entfernen bestimmter Teile des Magens wird der Magen verkleinert, so dass lediglich ein schlauchförmiger Restmagen übrig bleibt. Dieser ist bereits nach sehr kleinen Portionen gefüllt und man fühlt sich satt. Zusätzlich wirkt noch ein hormoneller Effekt: im entfernten Teil des Magens wird normalerweise das Hungerhormon „Ghrelin“ gebildet – fehlt es, spürt man zumindest im ersten Jahr postoperativ deutlich seltener Hunger.
Malabsorptive Verfahren reduzieren die Verdauungsarbeit im Darm. Dadurch kann der Körper nicht mehr alle Nährstoffe verdauen. Meist wird dieses Verfahren kombiniert mit restriktiven Verfahren. Der Magenbypass oder die Biliopankreatische Diversion (BPD) und der SADI-S sind Beispiele für kombinierte Verfahren. Der Magen wird verkleinert und der Verdauungsprozess so verändert, dass Sie zu jeder Mahlzeit nur noch eine kleine Menge Nahrung zu sich nehmen und gleichzeitig das Gegessene in geringerem Maße verdaut wird.