Im Mittelpunkt steht Lebensqualität

Jutta Niemann und Staatssekretärin Bärbl Mielich besuchen Komplementärmedizinisches Zentrum am Diak Klinikum in Schwäbisch Hall.

Naturheilkundliche Therapien und ergänzende Entspannungs- und Bewegungsangebote unterstützen die schulmedizinische Behandlung und verbessert die Lebensqualität kranker Menschen deutlich. Diese Erkenntnis setzt am Diak in Schwäbisch Hall das Komplementärmedizinische Zentrum um. Vor allem Krebspatient*innen können hier nach Operation und begleitend zur schulmedizinischen Therapie verschiedene naturheilkundliche Behandlungen und Anwendungen  kennen lernen, die unterstützend für ihre Genesung sind.

Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, auf Einladung der grünen Landtagsabgeordneten Jutta Niemann im Landkreis Schwäbisch Hall unterwegs, nahm die Gelegenheit wahr, das Diak zu besuchen und sich vor Ort ein Bild vom Programm zu machen. Dr. Annette Haman, die ärztliche Leiterin der Komplementärmedizinischen Sprechstunde, und Bert Rößler, Therapieleiter, empfingen die beiden grünen Politikerinnen gemeinsam mit Michael Kilb, dem Geschäftsführer sowie Dr. Mathias Hartmann, dem Diakoneo-Vorstandsvorsitzenden.

Integrative Medizin kann den Heilungsprozess beschleunigen, Schmerzen lindern und damit auch ein wichtiger Beitrag für mehr Lebensqualität im Gesundungsprozess sein. Zudem ist ein ganzheitlicher Ansatz auch gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen wichtig.

Doch nur wenige Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für die Behandlungen, die beispielsweise die Übelkeit bei Chemotherapie mildern und Entspannung und Schlaf verbessern können. Damit sich die ergänzenden naturheilkundlichen Behandlungen an verschiedenen Krankenhäusern – so auch im Diak Klinikum – tragen können, sind sie deshalb auf Spenden oder Förderungen durch Stiftungen angewiesen. Hier warben die Vertreter*innen des Diak um Unterstützung durch die Politik: „Wir brauchen eine grundlegende Finanzierung für solche unterstützenden Maßnahmen. Denn die naturheilkundlichen Anwendungen verbessern das Wohlbefinden unserer Patienten erheblich“, stellt Dr. Annette Haman bei den regelmäßigen Visiten fest, und ergänzt: „Wir können dieses Angebot derzeit nur für Krebspatienten durchführen. Aber die Nachfrage ist viel größer. Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Migräne oder entzündlichen Darmerkrankungen fragen immer wieder bei uns nach.“

Die Landesregierung hat den Wert von naturheilkundlichen Verfahren erkannt und will sie unterstützen. Deshalb richtet sie in Tübingen einen Lehrstuhl für Komplementärmedizin ein, der Forschung und Lehre integrativer Medizin zum Thema hat. Daneben unterstützt die Staatssekretärin durch die Übernahme der Schirmherrschaft das Kompetenznetz für Integrative Medizin. Hier kann zukünftig ein Austausch zwischen praktischen Anwendungen einzelner Therapieformen und der medizinischen Fachwelt stattfinden. Jutta Niemann unterstrich in diesem Zusammenhang: „Die Forschung ist eine wichtige Grundlage für mehr Akzeptanz und eine Aufnahme in den Leistungskatalog der GKV, damit die begleitenden naturheilkundlichen Bausteine in Zukunft mehr Menschen offenstehen und beim Gesundwerden unterstützen können.“

Staatssekretärin Mielich zeigte sich beeindruckt vom überzeugenden Engagement, mit dem die ärztliche und kaufmännische Leitung des Diak Klinikums den Einsatz integrativer Medizin am Standort unterstützt. „Es ist ein noch junges Angebot, das offenbar sehr gut angenommen wird und auch ausbaufähig ist. Für die Region und die Bevölkerung ist das ein Gewinn!“ zeigte sich Mielich überzeugt.

Komplementärmedizinisches Zentrum

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