Zertifizierte Versorgung von Multiple Sklerose Patienten am Diak Klinikum

Die MS-Ambulanz am Schwäbisch Haller Diak Klinikum wurde in diesem Sommer erneut durch die Deutsche Gesellschaft für Multiple-Sklerose (DMSG) zertifiziert. Damit ist sie seit 2011 durchgängig dank hoher Qualität in der Versorgung ausgezeichnet und die Leistungen wieder bis 2021 bescheinigt.

v.l. MS-Nurse Nicole Harder, Dr. Schober (rechts)

Das Zertifikat sichert an Multiple Sklerose erkrankten Menschen eine individuelle hochwertige Behandlung durch spezialisierte Neurologen und für MS ausgebildetes Pflegefachpersonal, sogenannten MS-Nurses, zu.

Neurologin Dr. Sonja Schober leitet seit 2009 zusammen mit MS-Nurse Nicole Harder diese besondere Ambulanz im Diakoneo. Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks. „Sehr häufig zeigen sich erste Symptome der Erkrankung im frühen Erwachsenenalter, wenn die berufliche und private Zukunftsplanung noch nicht abgeschlossen ist. Die Diagnose MS verunsichert und stellt Lebenspläne auf den Prüfstand, nicht selten verursacht sie große Zukunftsängste. Die Aufgabe des neurologischen Ambulanzteams besteht neben den diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen insbesondere auch in der Vermittlung der Botschaft, dass man auch mit MS ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Wichtig ist es, im vertrauensvollen Miteinander einen persönlichen Weg zu finden, mit der Krankheit umzugehen“, erläutert Frau Dr. Schober.

Jährlich werden in der Schwäbisch Haller Ambulanz zwischen 150 und 200 Patienten betreut. Angegliedert ist sie an die Klinik für Neurologie und Gerontoneurologie unter Leitung von Chefärztin PD Dr. Birgit Herting. MS ist bis heute nicht heilbar. Inzwischen stehen aber zahlreiche Therapien zur Verfügung, um das Auftreten neuer Krankheitsschübe oder ein schnelles Fortschreiten zu verlangsamen. „In der MS-Ambulanz im Diakoneo werden alle zugelassenen Therapiemaßnahmen, die das Immunsystem beeinflussen können, angeboten und durchgeführt. Dies erfordert ein ganzheitlich orientiertes Krankheitsmanagement, um die Sicherheit, Dokumentation und Therapietreue für die Patienten bestmöglich umzusetzen“, so Chefärztin Herting. Dies beinhaltet auch die Schulung der Verabreichung von sog. „Spritzentherapien“, die durch die MS-Nurse erfolgen. „Je besser die Patienten ihre Erkrankung kennen und miteinbezogen werden, umso größer ist die Bereitschaft, eine langjährige medikamentöse Therapie gewissenhaft durchzuführen. Die Abbruchraten einer Langzeittherapie verringern sich drastisch, wenn alle Betroffenen eine professionelle Schulung und Betreuung erfahren“, weiß Pflegefachkraft Nicole Harder ergänzend.

Die MS-Ambulanz ist unter der Telefonnummer 0791 753-3030 am Diakoneo zu erreichen. Für eine ambulante Vorstellung ist nach entsprechender Terminvereinbarung eine fachärztliche Überweisung durch den behandelnden Neurologen erforderlich.

Klinik für Neurologie MS-Zentrum