Anamnese und Befunde:
Im Rahmen der Vorbereitung für einen operativen Eingriff ist es wichtig, alle Vorerkrankungen und die verordneten Medikamente exakt zu kennen. Im Weiteren gilt es entsprechend des geplanten Eingriffs, der Vorerkrankungen und des Alters die dafür notwendigen Untersuchungen durchzuführen.
Grundsätzlich können die meisten Untersuchungen ambulant durchgeführt und in die Klinik mitgebracht werden. Dies hilft uns, unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Zum Prämedikationsgespräch sollten alle Informationen vorliegen.
Im Folgenden werden die Untersuchungen, die für die Durchführung einer Anästhesie erforderlich sind genannt. Diagnostische Vorgaben unabhängig vom Eingriff oder Grunderkrankungen (Röntgen-Thorax, Gerinnungslabor, Elektrolyte) bestehen in Bezug auf die Durchführung einer Anästhesie heute nicht mehr.
In jedem Fall muss vor allen Operationen geprüft werden, ob aus operativer Sicht für den jeweiligen Eingriff Zusatzuntersuchungen erforderlich sind.
Vorbefunde (z.B. durch den Hausarzt) sind ausreichend, sofern sich die der Gesundheits-zustand nicht akut verändert hat:
Es gilt grundsätzlich:
Keine apparativen Voruntersuchungen bei "gesunden" Patienten ohne Grunderkankung.
12 Kanal EKG:
Röntgen Thorax:
Lungenfunktionsprüfung inklusive Blutgasanalyse:
Grundsätzlich gilt, dass die laborchemischen Untersuchungen jeweils nach klinischen Gesichtspunkten erfolgen. Besteht eine Grunderkrankung, soll das entsprechende Organsystem auch laborchemisch abgebildet werden. Je größer der operative Eingriff, desto größer auch der Umfang von laborchemischen Routineuntersuchungen.
Kleines Labor: (BB., Elektrolyte, Harnstoff, Krea, BZ, Gerinnung) :
Erweitertes Labor: (BB, Gerinnung, BZ, Elektrolyte, Harnstoff, Krea, LDH, GPT, g-GT, Ges. Eiweiß, CHE):
immer bei großen und invasiven Operationen, hohem Blutverlust, Herzinsuffizienz, Alkoholkrankheit, Dehydratation, Erbrechen, Durchfällen, parenteraler Ernährung oder anderer klinischer Indikation.
Ein zentrales Anliegen der Anästhesie ist es, neben der Narkoseführung die Behandlung der Begleiterkrankungen so fortzuführen, dass für die Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit gewährt werden kann. Dies erfordert eine Anpassung der Medikation an die geplante Operation und die Anästhesie. Die meisten Medikamente können perioperativ weiter verabreicht werden, um die gute Behandlung der Grunderkrankungen nicht zu unterbrechen. Es sind so wenig Medikamente wie möglich aus der Dauermedikation präoperativ abzusetzen.
Folgende Medikamente dürfen aus Gründen der Sicherheit nicht weitergegeben werden:
Bitte beachten Sie:
ASS 100mg NICHT pausieren bei Risiko für Stentverschluss/ Myokardinfarkt/ Apoplex
Ausnahme:
Bei Grunderkrankungen, die eine zwingende Weiterführung der gerinnungshemmenden Medikation über die Gabe von ASS hinaus erfordern, ist die Absprache mit Operateur und Anästhesie erforderlich, um gemeinsam eine Risiko-/Nutzen Bewertung vorzunehmen.