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Revisionsendoprothetik

Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 300.000 Hüft- und Knieprothesen implantiert. Die immer weiter steigende Zahl zeigt die enorme Bedeutung, die der Endoprothetik inzwischen zukommt.

Doch trotz langer "Überlebenszeit" des Implantats im Knochen, müssen aufgrund steigender Lebenserwartung immer häufiger sogenannte „Wechseloperationen“ bei Patienten durchgeführt werden. Aber auch Stürze, Materialverschleiß oder Infektionen können zu einem vorzeitigen Wechseleingriff führen. Rund 15 bis 20 Jahre können Prothesen halten, ehe eine Revisionsendoprothetik sinnvoll erscheint.

Bei Beschwerden muss mit Hilfe genauer Diagnostik untersucht werden, um welche Art der Gelenkbeschwerden es sich handelt. Bildgebende Verfahren wie CT, MRT und Röntgen sind hier die Mittel der Wahl. Um Infektionen der Gelenke vor einem Eingriff auszuschließen, werden diese im Anschluss an die Untersuchung punktiert, das heißt, es wird mit einer Kanüle in den Gelenkraum gestochen, um so Gelenkflüssigkeit zu erhalten. In der Pathologie wird diese nach Erregern untersucht.

Häufige Ursachen für revisionsendoprothetische Eingriffe sind neben dem Verschleiß des Gelenks auch Infektionen am Gelenk. In unserem hochspezialisierten Laborkönnen wir mit ausgereiften und innovativen Verfahren frühzeitig den Erreger identifizieren. Eine rechtzeitige Identifikation über die Ursache der Infektion ist für die anschließende Behandlung von enormer Bedeutung. Als bundesweit einer der wenigen Kliniken arbeiten unsere Spezialisten bei Infektionen der Gelenke mit der sogenannten lokalen Antibiotikatherapie. Die betroffene Endoprothese wird ausgewechselt in eine, mit einem Knochenersatzstoff, der mit hochdosiertem Antibiotikum beladen ist, beschichtete Prothese ausgewechselt. Bei länger bestehenden Infektionen und schlechten Weichteilverhältnissen wird zuvor eine Platzhalterprothese aus antibiotikahaltigen Knochenzement implantiert, die später auf eine beschichtete Prothese ausgetauscht wird.

Weitere Leistungen, die wir in Zusammenhang mit Wechseloperationen anbieten und für die unser Personal extra geschult und ausgebildet ist, sind:

  • Wiederaufbau fehlender Knochensubstanz mit Hilfe von Spenderknochen
  • Megaendoprothetik: Mittels modular aufgebauten zementfreien Metallaugmenten können geschädigte Knochen ersetzt und das Knochengewebe stabilisiert werden. Die Prothesen können individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

Die verschiedenen Aspekte der Revisionsendoprothetik machen eine genaue Planung vor der Operation unerlässlich. Dabei ist nicht nur das Vorhalten der entsprechenden Revisionsprothesen, sondern auch die Vorbereitung des Patienten selbst von großer Bedeutung. Gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin beraten wir Sie engmaschig und erstellen ein detailliertes Behandlungsschema, das sich genau an Ihren Gesundheitszustand anpasst. Die Behandlung im Anschluss an die Operation wird in Zusammenarbeit mit unserem Therapiezentrum und Ihrem niedergelassenen Arzt abgestimmt. Eine enge postoperative Behandlungskoordination ist für eine erfolgreiche Revision von entscheidender Bedeutung.