Symptome

Kleine Brüche werden von den Betroffenen oftmals kaum bemerkt, weil sich die Symptome nur unter Belastung zeigen – und eine Operation wird unwissentlich hinausgezögert.

Bei dem Patienten tritt zum Beispiel ein Druckgefühl auf, das in ziehende oder stechende Schmerzen übergehen kann, sobald er die Bauchmuskulatur anspannt. Typische Situationen sind Hustenanfälle, starkes Pressen beim Stuhlgang oder das Heben schwerer Gegenstände, aber auch eine Rumpfbeugung > 90° beim Autofahren oder Binden der Schuhe.

In diesem Stadium ist eine Bauchwandhernien-OP zwar noch nicht zwingend notwendig, ein Bruch bildet sich jedoch nie von selbst zurück, so dass ohne Behandlung im Laufe der Zeit mit einer Verschlechterung des Zustandes (Vergrößerung des Bruchsackes) zu rechnen ist. Außerdem sind die Beweglichkeit und damit auch die Lebensqualität der Betroffenen eingeschränkt. Sie versuchen, schmerzhafte Situationen und damit auch eine Bauchwandhernien-OP zu vermeiden. Das verzögert den (i.d. Regel) unausweichlichen OP-Termin. Die spätere Operation wird dann aufwändiger und gefährlicher. Liegt der Austritt des Darmes vom Volumen > 25% des sich im Bauchraum befindlichen Darmes spricht man von einem „Verlust des Heimatrechts des Darmes“ (`loss of domain`- Hernie) und das Risiko eines Eingriffes steigt dramatisch an (siehe Kapitel: Narbenhernie). Dies ist auch prognostisch immer zu beachten.

Wächst die Lücke, fühlen sich die Betroffenen (u.U. auch ohne Schmerz) krank, leiden unter Problemen mit dem Stuhlgang und stören sich am Aussehen des Körpers. Dazu komm dann auch Atemstörungen (Pressen beim Ausatmen) und Rückenprobleme. Eine Bauchwandhernien-OP lässt sich nun (eigentlich) nicht mehr vermeiden. Sonst werden im schlimmsten Fall Organe geschädigt (abgeklemmt), die durch den Bruch nach außen rutschen. Bei Symptomatik kann es zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss kommen. In diesem Fall ist eine Not-Operation angezeigt. Ärzte empfehlen daher, eine Bauchbruch-OP besser frühzeitig und geplant durchzuführen, um diese Situation zu verhindern.