Ursachen

Die parastomale Hernie entsteht hauptsächlich nach einem chirurgischen Eingriff, wenn das Gewebe und die Narbe der Stomaöffnung nicht ausreichend zusammenwachsen und sich festigen. Dabei wird die parastomale Hernie durch eine generelle Wundheilungsstörung, Wundinfektionen und Blutungen begünstigt.

Ein schlechter Allgemein- und Ernährungszustand des Patienten, Diabetes und Übergewicht sowie bestimmte Krankheiten tragen zu einer parastomalen Hernie bei. Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Cortison, Störungen im Kollagenstoffwechsel und langjähriges Rauchen begünstigen die Komplikationen nach einem künstlichen Darmausgang.

Zu den allgemeinen Risikofaktoren, die zur Entstehung einer parastomalen Hernie führen, gehören zum Beispiel

  • das Lebensalter des Patienten,
  • Übergewicht oder Adipositas,
  • Bindegewebsschwäche,
  • chirurgische Eingriffe am Bauch,
  • verheilte Infektionen von Wunden,
  • eine Steroidtherapie (wie z.B. bei COPD)

Alle Faktoren schwächen das Gewebe und begünstigen dadurch, dass eine Narbe nach einem chirurgischen Eingriff nicht richtig verheilt und das Stoma nicht richtig in der Bauchwand gesichert ist. Auf diese Weise können auch Organe aus dem Bauchinneren nach außen in einen Bruchsack vorfallen, wenn der Bauchinnendruck erhöht ist.

Bei den Ursachen für parastomale Hernien wird auch heute noch ein technischer Fehler des Chirurgen angenommen. Doch die Entstehung der parastomalen Hernie zeigt, dass die Operationstechnik als Ursache der parastomalen Hernie keine Rolle spielt. Dies konnte auch in klinischen Studien belegt werden. Insbesondere die Tatsache, dass auch bei der Neuanlage eines Stomas in den meisten Fällen eine erneute Hernie auftritt, belegt, dass die OP-Technik bei der Entstehung der parastomalen Hernie keine Bedeutung zu haben scheint. Dennoch kann man durch die Versorgung mit einem sog. Netz (Mesh) die Wahrscheinlichkeit einer Hernie um > 70% reduzieren.

Dass die parastomale Hernie als eine Sonderform der Narbenhernie gesehen werden kann, untermauert, dass eine Gewebeschwäche und Instabilität der Narbe für die Entstehung der parastomalen Hernie verantwortlich ist.