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Parastomale Hernie

Der Begriff parastomale Hernie beinhaltet die Worte `para` und `Stoma`, wodurch die Lokalisation der Hernie genau beschrieben ist. Eine parastomale Hernie ist also eine Hernie (Bruch), die neben einem Stoma lokalisiert ist. Das Stoma wiederum ist ein künstlicher Darmausgang. Das bedeutet, dass die parastomale Hernie eine Form der Narbenhernie ist.

Definition

Das Stoma beschreibt eine Öffnung, die im Fall des künstlichen Darmausgangs oder der Harnblase dauerhaft operativ angelegt ist, um deren Funktion künstlich erhalten zu können. Ein Stoma stellt also eine künstlich hergestellte Öffnung eines Hohlorgans zur Körperoberfläche (Haut) dar.

Die parastomale Hernie betrifft ganz besonders häufig das sogenannte `Enterostoma`, den künstlichen Darmausgang. Dieser ist besonders anfällig für Narbenbrüche, da er von kräftigen Strukturen ausgeht, die zusätzlich großen Belastungen ausgesetzt sind, sowohl durch den Darm, als auch die Bauchdecke und die innere Bauchpresse.

Bei einer parastomalen Hernie kommt es zu einem Vorfall unterhalb der Haut der sogenannten Stomaschlinge des Darms und gegebenenfalls zu einem zusätzlichen Vorfall von weiteren Darmanteilen oder Anteilen des sogenannten Omentum majus in das subkutane Fettgewebe.

Man geht derzeit davon aus, dass 50 bis 80 Prozent der Patienten mit einem künstlichen Darmausgang auch eine parastomale Hernie bekommen. Dementsprechend stellt die Narbenhernie eine häufige Komplikation nach der Bauchchirurgie dar.