Durch die chirurgischen Techniken der plastischen und wiederherstellenden Chirurgie können viele chronische nichtheilende und damit problematische Wunden (z. B. ein „offenes Bein“/Ulcus cruris bei diabetischem Fußsyndrom, der arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) oder bei Venenschwäche (Chronisch venöse Insuffizienz) zur vollständigen Abheilung gebracht werden.
Mit Hilfe von Gewebeverpflanzungen kann die oft sehr langwierige Verbandtherapie erheblich verkürzt werden. Unterstützend kann hier die Vakuumtherapie (VAC-Therapie) zum Einsatz kommen.
Zur erfolgreichen Therapie dieser Wunden ist eine interdisziplinäre Behandlung und Zusammenarbeit notwendig. Hier arbeiten wir eng mit den anderen Fachabteilungen unseres Hauses zusammen, wie beispielsweise mit den Kollegen der Gefäßchirurgie, der Interventionellen Radiologie, der Diabetologie und Kollegen anderer Fachrichtungen.
Ein Druck- oder Liegegeschwür, oder auch Dekubitus genannt, findet sich vor allem bei immobilen, älteren Patienten oder auch jüngeren Patienten mit chronischen Erkrankungen, die mit Mobilitätseinschränkungen oder Lähmungen einhergehen.
Fehlende Entlastung von druckbelasteten Körperregionen, wie z.B. am Steiß, über den Sitzbeinhöckern oder den Fersen beim Liegen oder Sitzen führt zu tiefen Schäden der Haut und aller darunterliegenden Weichteile bis zum Knochen. Die sichtbaren Schäden sind oftmals nur die „Spitze des Eisbergs“. Die Zerstörung des Gewebes reicht in der Regel sehr viel tiefer als von außen sichtbar.
Die Therapie eines Druckgeschwürs dauert oft mehrere Monate. Im Rahmen einer zunächst ambulanten Vorstellung in unserer Sprechstunde besprechen wir mit den Betroffenen und Angehörigen verschiedene Wege der Behandlung.
Ziel ist eine an den Wünschen und der Situation des Patienten angepasste Behandlung. Diese reicht von regelmäßiger Pflege und Behandlung zuhause mit ambulanten Kontrollen und Beratung des Hausarztes bis hin zu mehrwöchigen stationären Aufenthalten mit letztlich größeren Gewebeverschiebungen/Lappenplastiken zum definitiven Verschluss der Wunde.
Bei allen Patienten ist für eine erfolgreiche Behandlung die adäquate pflegerische Versorgung und weitest gehende Mobilisation zuhause und Vorhandensein entsprechender Hilfsmittel (hochwertige Matratzen/Wechseldrucksysteme und (Rollstuhl-)Sitzkissen, individuelle Modifikationen von Rollstühlen und Rollatoren/gehhilfen, etc.) unabdingbar.
