image

Operationen in der Bauchhöhle führen zu Narben in der Bauchwand. Sie stellen stets eine Schwachstelle für deren Stabilität dar. Unter Umständen können durch diese Narbe Eingeweide aus der Bauchhöhle austreten. Dann spricht man von einem Narbenbruch.

Was ist ein Narbenbruch?

Ein Narbenbruch, auch Narbenhernie (lat. Hernia cicatrica) genannt, ist ein im Bereich von Operationsnarben auftretender Eingeweidebruch (Hernie) der Bauchdecke. Die Narbenhernie ist die Folge einer mangelhaften Festigkeit der Operationsnarbe nach einer vorangegangen Bauchoperation. Als Schwachstelle in der Bauchwand kann sie dem Druck im Bauchraum nicht standhalten, öffnet sich und wird zur Bruchpforte, durch die Eingeweide, etwa Teile des Darms, aus der Bauchhöhle austreten (siehe Abb.2).

Ein Narbenbruch stellt somit eine häufige Spätkomplikation der Bauchchirurgie dar. So erleidet etwa jeder fünfte Patient nach einer Bauchoperation einen Narbenbruch. Er kann wenige Millimeter bis zu 30 Zentimetern groß sein. 80% der Narbenhernien treten innerhalb  des ersten Jahres nach der OP auf. Insgesamt werden in Deutschland laut statistischem Bundesamt jedes Jahr rund 50.000 Narbenhernien operiert.

In den meisten Fällen ist ein Narbenbruch ungefährlich. Es kann aber bei einer Narbenhernie, wie bei Leisten- oder Nabelhernien auch, zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen, der sofort operativ behandelt werden muss. Bei einem Darmverschluss werden die im Bruchsack befindlichen Teile des Darms in der Bruchpforte des Narbenbruchs eingeklemmt. Dadurch wird die Darmpassage unterbrochen, die Blutgefäße der Darmwand abgedrückt und die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung des eingeklemmten Darmabschnitts unterbrochen. Der betroffene Darmabschnitt droht dann abzusterben und es besteht für den Betroffenen Lebensgefahr.