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Unsere Station LeuchtturmKinderpsychosomatik

Unsere Station Leuchtturm ist eine psychosomatische Station für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, integriert in die Kinderklinik und doch eine kleine Welt für sich. Wir verstehen uns als multiprofessionelles Team und behandeln leitlinienorientiert.

Neben den klassischen Krankheitsbildern aus der Neuropädiatrie zeigen unsere heutigen kindlichen oder jugendlichen Patienten psychosomatische und kinderpsychiatrische Auffälligkeiten aus dem gesamten Spektrum der psychischen Auffälligkeiten. Schwerpunkte hierbei sind externalisierende Störungsbilder wie ADHS und Sozialverhaltensstörungen, emotionale Störungsbilder wie Depressionen und Angststörungen, einschließlich des selektiven Mutismus, der sozialen Ängste und Trennungsängstlichkeit, Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie, Anpassungsstörungen, Störungsbilder, die mit selbstverletzendem Verhalten einhergehen, Autismus-Spektrum, Entwicklungsverzögerungen in allen Bereichen sowie Erkrankungen die mit Schulabsentismus einhergehen.

Interdisziplinäres Team arbeitet eng zusammen

Wir bieten 12 Plätze im Kinder- und Jugendbereich an, bei Kleinkindern nehmen wir gerne ein Elternteil als Begleitperson auf. Bei jugendlichen Müttern haben wir die Möglichkeit das Kind mit aufzunehmen.Zunächst erfolgt eine Phase der verdichteten Diagnostik, um dann, falls gewünscht, die therapeutische Phase anzuschließen.

Wir arbeiten interdisziplinär im multiprofessionellen Team, d.h. wir arbeiten mit den Kolleg*innen aus allen Fachabteilungen der Kinderklinik eng zusammen und können bei Bedarf jederzeit auch Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen aus allen andern Abteilungen des Diak Klinikums hinzuziehen. Das ermöglicht uns rasches und zielorientiertes Vorgehen. Durch die Kooperation mit der psychosomatischen Abteilung für Erwachsene können wir den Müttern unserer Patienten bei Bedarf entsprechende Behandlungsmöglichkeiten vermitteln.

Geleitet wird unsere Station von einem neuropädiatrischen Oberarzt, Daniel Buchzik, einer kinder- und jugendpsychiatrische Oberärztin, Frau Elke Grünling, sowie einer Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendliche, Navina Bopp. Diese Kombination auf der Leitungsebene ermöglicht uns eine enorme fachliche Diversität und einen großen Spielraum an Interventionsmöglichkeiten.

Zum weiteren Kernteam unserer Station gehören eine Psychotherapeutin, eine Sozialpädagogin und ein/eine Assistenzarzt*in, die jeweils fallführend sind. D.h. diese begleiten den Patienten und seine Familie vom Aufnahmegespräch bis zum Zeitpunkt der Entlassung.

Kunst- und Musiktherapie

Ein großes Pflege- und Erziehungsteam kümmert sich rund um die Uhr um unsere Patienten. Sie begleiten den Alltag, Essenssituationen, gestalten die Freizeit, begleiten Untersuchungen und sind in alle diagnostischen und therapeutischen Prozesse eng eingebunden. Wir haben das große Glück, dass sich unser Team aus langjährigen, sehr erfahrenen und jüngeren Mitarbeiter*innen mischt, wodurch auch hier ein ausgesuchtes Spektrum entsteht.

Unser Spielzimmer wird unter der Woche durch eine Erzieherin betreut, die neben Spiel- und Bastelangeboten für alle Kinder und Jugendliche beispielsweise auch Eltern in der spielerischen Interaktion begleitet.

Die testpsychologischen Untersuchungen werden durch eine versierte Psychologin durchgeführt. Eine intensive Autismus-Diagnostik kann bei Bedarf durch Mitarbeiter*innen des SPZs durchgeführt werden.

Eine Kunsttherapeutin sowie eine Musiktherapeutin runden das therapeutische Angebot ab und begleiten die Patient*innen mit Einzel- und Gruppenangeboten, teilweise auch als Ergänzung im Freizeitbereich. Diese arbeiten auf unserer Station und in ihren Therapieräumen, die entsprechend mit künstlerischen Arbeitsmaterialien und Musikinstrumenten ausgestattet sind.

Schulunterricht wird weiter fortgeführt

Die fortlaufende Beschulung der Kinder ist durch unsere angegliederte Klinikschule gewährleistet. Unsere Klinikschule befindet sich auf dem Gelände des Diak Klinikums. Hier unterrichten und betreuen drei Lehrer*innen unsere Patient*innen in kleinen Gruppen. Sie halten den Kontakt zur Heimatschule, ergänzen unsere Diagnostik durch den pädagogischen Blick und koordinieren Gespräche mit dem Schulamt, Schulrückführungen und Schulwechsel. Sie begleiten unsere Patienten in der Hausaufgabenzeit, bieten am Nachmittag individuelle Förderungen (Lerntrainings, Konzentrationstraining u.a.an), unterstützen das Team in der Ferienbetreuung und nehmen zweimal wöchentlich an unseren Fallbesprechungen teil. Bei Bedarf nehmen sie an Gesprächen mit dem Helfersystem (Jugendamt, Jugendhilfe, Schulamt usw.) und der betroffenen Familie teil.

Aus dem Therapiezentrum, das sich im Erdgeschoß der Kinderklinik befindet, ergänzen Mitarbeiter*innen aus der Ergo-, Logo- und Physiotherapie unsere Arbeit. Sie sind ebenfalls in die Teamsitzungen mit eingebunden, leisten einen unverzichtbaren Anteil an der standardisierten Diagnostik und behandeln unsere Patienten nach deren individuellem Bedarf. Auch hier werden die Einzelangebote durch Gruppenaktivitäten wie Sportgruppen oder beispielsweise die Kochgruppe ergänzt. Teil der individuellen Therapiepläne sind auch Walkinggruppen, Krafttraining eingebunden, krankheitsspezifische Wahrnehmungstrainings (z.B. Spiegeltraining) usw. Entspannungsgruppen runden das Angebot ab. Eine Dipl.-Ökotrophologin berät einzelne Patient*innen und deren Angehörige regelmäßig in Ernährungsfragen.

Uns ist es wichtig unsere jungen Patient*innen und ihre Familien professionell und zugewandt zu begleiten. Wir nutzen hierzu all unsere Möglichkeiten. Eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Altersgruppen und Störungsbilder sowie unsere hervorragende Vernetzung und Zusammenarbeit mit andern Disziplinen kommen uns dabei zu Gute.

Hier finden Sie uns

Die Station Leuchtturm befindet sich im dritten Stock der Kinderklinik und unterscheidet sich in der räumlichen Aufteilung und Ausstattung deutlich von den übrigen Stationen. Unsere Patient*innen sind in Einzel-, Zwei- oder Dreibettzimmern untergebracht; ein Kind mit begleitendem Elternteil ist in der Regel in einem Einzelzimmer untergebracht. Die Zimmer werden für die Belegungszeit durch unsere Patient*innen individuell eingerichtet, die Wände mit Bildern geschmückt und das Bett durch eigene Bettwäsche und beispielsweise Kuscheltiere heimeliger gemacht. Wir haben ein großes Spielzimmer, einen Aufenthaltsraum und einen stets zugänglichen Pflegestützpunkt. Alle Räume sind hell und mit großen Fenstern ausgestattet. Wir haben die Möglichkeit einige Plätze bei Bedarf durch Monitore zu ergänzen, haben ein Untersuchungszimmer auf der Station, eine Elternküche und entsprechende Behandlungszimmer. Am Haus gibt es einen Spielplatz und im Sommer erreichen wir das Waldbad in Gelbingen in wenigen Minuten.

Die Aufnahme bei uns

Unsere Patient*innen werden im Normalfall über die Warteliste aufgenommen. Es erfolgt ein ausführliches Aufnahmegespräch durch den Bezugstherapeuten und ein Mitglied des Pflegeteams. Gemeinsam mit den Eltern werden die Ziele des Aufenthalts festgelegt. Alternativ hierzu werden Patient*innen im Akutfall direkt von unseren somatischen Stationen übernommen.

Zugangsvoraussetzung zu unserer Warteliste ist ein Vorgespräch bei unserem Oberarzt Herrn Buchzik (Termine über das SPZ Tel.: 0791-753-4571) oder bei unserer Oberärztin Frau Grünling (Termine über ihre Praxis unter Tel.:0791-20215051). Zur Aufnahme benötigen die Patient*innen einen Einweisungsschein. Wenn Sie als Zuweiser*in Fragen zu einem Fall haben oder sich unsicher sind, ob Ihr/Ihre Patient*in unser Behandlungsspektrum fällt, sind wir offen für einen kollegialen Austausch. Bei Fragen zur Station Leuchtturm oder unseren Behandlungskonzepten dürfen Sie sich selbstverständlich an Herrn Buchzik oder Frau Grünling wenden (erreichbar über das Sekretariat der Kinderklinik) und bei näherem Interesse uns und unsere Station auch persönlich kennen lernen.

Therapie-Schritte

Zur diagnostischen Phase, die etwa 7- 14 Tage dauert, gehören die intensive Verhaltensbeobachtung des/der Patient*in einschließlich Interaktionsbeobachtungen, testpsychologischen Untersuchungen, somatische Basisdiagnostik und fallspezifische erweiterte Diagnostik, Erhebung eines psychopathologischen Befundes und standardisierte und störungsbildgerichtete Diagnostik. Therapeutische Einheiten und Elterngespräche beim Bezugstherapeuten finden wöchentlich statt, Gespräche mit Jugendämtern, Schulen usw. nach Bedarf. Begleitende Therapien finden ebenfalls von Beginn an statt. Nach der Diagnostik erfolgt ein ausführliches Gespräch mit den Eltern, in dem es vor allem um Beratung und Psychoedukation geht.

Sollte eine medikamentöse Behandlung indiziert sein, erfolgt diese nach ausführlicher Aufklärung im Elterngespräch und dem Einverständnis der Eltern und des Patienten. Durch unser multiprofessionelles Team und die Rund um die Uhr Betreuung des Kindes ist eine intensive Beobachtung der medikamentösen Wirkung möglich.

Ab der 2. Woche werden unsere Patient*innen zur Belastungserprobung übers Wochenende in ihr häusliches Umfeld entlassen, um Gelerntes nach Hause zu transferieren.

Besuchsmöglichkeiten

Unsere kleinen Patienten können täglich besucht werden, die Älteren (>12Jahre) am Wochenende und an einem festgelegten Besuchsnachmittag. Nach dem Abendessen kann täglich mit den Angehörigen oder auch Freund*innen telefoniert werden. Bei besonderen Fragestellungen werden die Eltern noch intensiver in die therapeutische Arbeit einbezogen, beispielsweise im Rahmen von Spielbeobachtungen, Ergo-, Physio- und Logotherapien. Patienten, die die Schule nicht mehr besuchen konnten, werden schrittweise in ihre Heimatschule zurückgeführt, teilweise auch begleitet. Manchmal machen Intervallbehandlungen Sinn; d.h. die Patienten gehen beispielsweise für 4 Wochen zurück in ihr häusliches Umfeld, um dann erneut aufgenommen zu werden und den nächsten therapeutischen Schritt zu gehen.