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Radiojodtherapie

Schwerpunkt der therapeutischen Maßnahmen mit radioaktivem Jod sind gutartige und bösartige Schilddrüsenerkrankungen (letztere erst nach vorausgegangener Operation). Dies ist eine fast nebenwirkungsfreie und gleichzeitig sehr wirksame Behandlungsmethode.

Wenn Ihre Schilddrüse zu einer erhöhten Hormonproduktion neigt (Schilddrüsenüberfunktion), gibt es abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:  

  • Medikamente
  • Operative Entfernung von Schilddrüsengewebe
  • Radiojodbehandlung

Diese Information soll Ihnen erklären, wie die Radiojod-Therapie durchgeführt wird und was dabei geschieht. Im Vorbereitungsgespräch können Sie uns darüber hinaus noch fragen, was Sie nicht verstanden haben bzw. noch ergänzend wissen möchten. Bitte schreiben Sie sich diese Fragen auf und bringen sie zum Aufklärungsgespräch mit.

Die Schilddrüsenzellen brauchen zur Hormonproduktion Jod - je aktiver sie sind, desto mehr Jod speichern sie. Bietet man der Schilddrüse radioaktives Jod an, dann raffen die Schilddrüsenzellen dieses radioaktive Jod und zwar umso mehr davon, je aktiver sie sind.

Die beim "radioaktiven Zerfall" frei werdende Strahlung wirkt praktisch nur in der Umgebung der Zelle, die das Jod gespeichert hat. Die Strahlenbelastung für nicht-speicherndes Schilddrüsengewebe und den übrigen Körper ist sehr gering. Der Teil des radioaktiven Jods, der nicht in die Schilddrüse aufgenommen wird, wird in den ersten Tagen hauptsächlich über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Nach der Strahlenschutzverordnung müssen deshalb alle Körperausscheidungen in besonderen Tankanlagen zum Abklingen gesammelt werden. Das ist einer der Hauptgründe, warum die Radiojod-Behandlung in Deutschland nur stationär durchgeführt werden darf.

Notwendige Voruntersuchungen

Die zur Behandlung erforderliche Radiojod-Dosis ist individuell verschieden, deshalb müssen wir einige Tage vorher einen Radiojod-Uptake-Test durchführen. Dieser Test wird ambulant an drei Tagen in unserer Praxis durchgeführt.

Am ersten Tag erhalten Sie eine Probekapsel zu schlucken, am darauf folgenden Tag erfolgt eine Messung und eine Szintigraphie der Schilddrüse. Die Messung wird dann drei bis vier Tage später wiederholt. Mit diesen Daten können wir die für Sie erforderliche Dosis sowie die ungefähre Dauer Ihres stationären Aufenthaltes berechnen. Für diese Untersuchungen sollten Sie jeweils ca. 30 Minuten einplanen.