Musiktherapie

Musiktherapie ist eine der ältesten Heilkünste. In der heutigen musiktherapeutischen Arbeit wird das alte Wissen mit modernen Erkenntnissen der Psychotherapie verbunden.

Musik ist Ausdruck und Spiegel der Seele. Sie ist eine Sprache, die ohne Worte auskommt. Unsagbares wird hörbar gemacht, Ungehörtes oder auch „Unerhörtes“ zum Klingen gebracht. Im spontanen Spiel entstehen einmalige Klang- und Spiegelbilder der eigenen momentanen Befindlichkeit.

Im Laufe des musiktherapeutischen Prozesses wird der Zugang zu verborgenen Emotionen und Erfahrungen ermöglicht, die in Improvisationen nonverbal zum Ausdruck gebracht werden können. Begleitende Gespräche helfen, die Symbolkraft der Musik und das Erlebte zu verstehen und zu integrieren.

Ebenso kann neues Handeln in einem ersten Schritt musikalisch erprobt und somit für einen veränderten Umgang mit sich selbst und anderen verfügbar gemacht werden. Eine Verbindung zwischen Denken, Fühlen und Handeln wird geschaffen. Die eigene Wahrnehmung verändert sich und neue Lebensperspektiven entstehen.

Gleichzeitig werden im aktiven schöpferischen Prozess verloren geglaubte kommunikative Fähigkeiten neu belebt, die eigene Kreativität geweckt und Lebendigkeit wieder entdeckt. Dieses Erleben stärkt die Persönlichkeit, sodass eigene Bedürfnisse besser wahrgenommen und vertreten werden können und sich neue Möglichkeiten im Umgang mit Konflikten ergeben.
Weiterhin kann über das Hören von Musik - insbesondere von heilsamen, obertonreichen Klangstrukturen - der Zugang zu inneren Räumen geöffnet und neue Kraftquellen erschlossen werden.

Musikalische Vorkenntnisse sind für die Musiktherapie nicht erforderlich. Leicht spielbare, vielfältige Instrumente aus verschiedenen Kulturen laden ein zum spielerischen Experimentieren und musikalischen Ausdruck.