Die progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobsen ist ein Verfahren, bei dem durch willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden kann.
Progressive Muskelentspannung ist leicht erlernbar. Der Patient bekommt durch den Übungsleiter konkrete Handlungsanweisungen und wird zu Entspannungsreaktionen angeleitet.
Nach den Sitzungen mit systematischem Einüben durch die entspannungsfördernden Instruktionen des Therapeuten ist es sinnvoll, mit Hilfe von CDs alleine weiter zu üben. Der überdauernde therapeutische Effekt hängt entscheidend von der regelmäßigen Anwendung im Alltag ab. Durch Übung wird eine bessere Körperwahrnehmung erreicht, wodurch Verspannungen frühzeitig erkannt und aufgelöst werden können.
Die Methode wird in der Klinik als Therapiebaustein im Rahmen des gesamten Therapieprogramms angewandt. Sie wird therapiebegleitend bei Störungen eingesetzt, die durch übermäßige Anspannungs- und Angstreaktionen gekennzeichnet sind. Hierzu gehören Angststörungen, somatoforme Störungen, Schlafstörungen, Migräne und Spannungskopfschmerz, Rückenschmerzen, Fibromyalgie, Bluthochdruck, Verspannungen der Muskulatur, gastrointestinale Störungen und chronischer Tinnitus. Das Verfahren hilft, den Teufelskreis aus Schmerzen, Anspannung und schlechtem Befinden zu durchbrechen.
