image

Schlaganfall

Zur Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten verfügt die Neurologische Klinik über eine hochmoderne Schlaganfall-Spezialstation, im Englischen „Stroke Unit“, mit 6 Betten.

Stroke Units wurden ins Leben gerufen, um ein integriertes Behandlungskonzept in der Akutphase des Schlaganfalls optimal durchführen zu können. Dazu ist die kontinuierliche Verfügbarkeit von fachneurologischer Kompetenz in 24-Stunden-Bereitschaft, Ultraschalldiagnostik und Computertomografie erforderlich. Auch die Lysebehandlung, die intravenöse Gabe eines gerinnselauflösenden Medikamentes, wird in der Neurologischen Klinik durchgeführt. Im Falle der Notwendigkeit einer mechanischen Thrombektomie (Gerinnselentfernung aus einer Gehirnarterie mittels Katheter) erfolgt eine Notfallverlegung in ein Kooperationszentrum.

Die Behandlung auf einer Stroke Unit verringert die Sterblichkeit und die Schwere der verbleibenden Behinderung, unabhängig von Alter, Geschlecht und anfänglicher Behinderung.

Mit einem Team aus spezialisierten Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sprach,- Sprech- und Schlucktherapeuten (Logopäden) und Sozialarbeitern gewährleisten wir eine zeitnahe Diagnostik auf höchstem Niveau, um den individuellen Patienten einer möglichst frühzeitigen gezielten Behandlung zuzuführen.

Durch eine enge Kooperation mit den Kliniken für Radiologie, Gefäßchirurgie, Kardiologie und Neurochirurgie am Diakonie-Klinikum wird eine lückenlose Versorgungskette auch bei operativ zu versorgenden Krankheitsbildern (z.B. Hirnblutungen, Verengungen der Halsschlagader) sichergestellt. An die Akutbehandlung im Krankenhaus schließt sich oft eine stationäre oder ambulante Rehabilitationsbehandlung an.

 

Schlaganfallpatienten sind Notfallpatienten!

Bei einem akuten Schlaganfall ist die schnellst mögliche Wiederherstellung der Durchblutung des betroffenen Hirngewebes (Rekanalisation) notwendig. Die Wahrscheinlichkeit den Schlaganfall ohne größere Ausfälle zu überstehen steigt mit der Schnelligkeit der Rekanalisation. Diese kann mittels der so genannten Lysetherapie (intravenöse Gabe eines gerinnselauflösenden Medikamentes) erreicht werden.

Diese Behandlung ist nur in einem Zeitfenster von 4,5 Stunden nach Symptombeginn zugelassen. In etwa 5 - 10% aller Schlaganfälle ist die Ursache ein Verschluss einer großen Hirnarterie. In diesen Fällen kann eine Rekanalisation mittels Katheter (zusätzlich zur Lysetherapie oder auch alleine) notwendig sein.

Wegen des sehr kurzen zeitlichen Therapiefensters ist es unbedingt notwendig, so schnell wie möglich nach Symptombeginn in die Klinik zu kommen. Jede Minute zählt! Sollten sie jemals selbst an einem Schlaganfall erkranken oder Zeichen und Beschwerden, die darauf hinweisen, bei Bekannten oder Verwandten bemerken, informieren Sie umgehend den Rettungsdienst unter der Rufnummer 112.

Sollte eine mechanische Thrombektomie erfoderlich sein, erfolgt diese entweder in Kooperation mit Neuroradiologen aus der Universitätsklinik Heidelberg in unserem Haus oder nach Notfallverlegung in ein Kooperationszentrum.

Ziele der Behandlung auf einer Stroke Unit

  • In den ersten Stunden nach einem Schlaganfall durch den differenzierten Einsatz moderner Untersuchungsmethoden und neuer Therapieverfahren überlebensfähiges Hirngewebe zu retten (Hirninfarktbegrenzung) und gleichzeitig die Vorsorge zum Schutz vor weiteren Schlaganfällen einzuleiten
  • In den ersten Tagen nach Schlaganfall unter kontinuierlicher Monitorüberwachung (Intensivüberwachung) Komplikationen zu vermeiden bzw. frühzeitig zu erkennen und unverzüglich zu behandeln, um Folgeschäden zu vermeiden
  • In den ersten Tagen nach Schlaganfall durch den Einsatz von Physio- und Ergotherapie sowie von Logopädie (möglichst noch am Tag der Aufnahme) und unter Mitwirkung des Sozialdienstes eine der neurologischen Symptomatik angemessene Frührehabilitation einzuleiten

Durch eine enge Kooperation mit den Kliniken für Radiologie, Gefäßchirurgie, Kardiologie und Neurochirurgie am Diakonie-Klinikum wird eine lückenlose Versorgungskette auch bei operativ zu versorgenden Krankheitsbildern (z.B. Hirnblutungen) sichergestellt.

An die Akutbehandlung im Krankenhaus schließt sich oft eine stationäre oder ambulante Rehabilitationsbehandlung an.

Mögliche Schlaganfallsymptome

  • Akute Bewusstseinsstörung
  • Plötzliche Schwäche oder Taubheit des Gesichtes ("hängender Mundwinkel"), eines Armes oder Beines (besonders im Bereich der gleichen Körperhälfte)
  • Plötzliches Auftreten von Doppelbildern oder Sehverlust auf einem oder beiden Augen
  • Sprachverständnis- oder Sprachstörungen
  • Plötzlich aufgetretene Gleichgewichtsstörungen, Gangstörungen oder Koordinationsverlust

Cureosity Virtual-Reality-Therapie

Die 3D-Brille ist für unterschiedliche Indikationen (von Schlaganfall bis Handverletzungen) individuell und flexibel in der Therapie einsetzbar und zielt auf die Förderung von kognitiven, sensomotorischen und perzeptiven Beeinträchtigungen ab.

Sie begeistert Jung und Alt und ermöglicht es die Patienten und Patientinnen von der oft pathologisierenden Krankenhausumgebung abzulenken. Durch das innovative Virtual-Reality-System wird das Interesse der Patienten und Patientinnen geweckt und eine erhöhte Therapiemotivation erreicht.

Ihr Ansprechpartner

Oliver Sauer team photo
  • Leitender Oberarzt

    Dr. med. Oliver Sauer

  • Facharzt für Neurologie, Geriatrie Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

  • oliver.sauer@diakoneo.de