Deren Versorgung stellt eine besondere Herausforderung dar. So bringen die sogenannten „geriatrischen“ Patienten zahlreiche Vorerkrankungen mit. Es werden häufig mehrere, nicht selten auch gerinnungsbeeinflussende Medikamente, eingenommen. Knochenfestigkeit und Muskelmasse sind oft vermindert. Dazu kommen kognitive Defizite wie zum Beispiel Demenz.
Die operative Behandlung von Altersbrüchen erfordert spezielle, minimalinvasive Operationsverfahren und geeignete Implantate, die auch bei reduzierter Knochenqualität sicheren Halt bieten.
Die Behandlung des verletzten alten Menschen braucht allerdings mehr als nur die Versorgung des Knochenbruches und das Know–how des Unfallchirurgen. Es ist auch der Sachverstand eines Altersmediziners (Geriater) gefragt. Die Behandlung erfolgt interdisziplinär. Dafür stehen die 22 Kliniken und Institute unseres Klinikums zur Verfügung. Pflegepersonal, Ärzte, Therapeuten, Sozialdienstmitarbeiter, Seelsorger und viele andere sorgen für die interprofessionelle Betreuung der Patienten.
Zusammen mit dem Landkreisklinikum in Crailsheim, wo im Anschluss an den stationären unfallchirurgischen Aufenthalt im Diak eine weitere akutgeriatrische Behandlung stattfinden kann, haben wir uns einem externen Prüfungsverfahren unterzogen und wurden im Dezember 2016 als eines der bundesweit ersten 50 Alterstraumazentren der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie anerkannt.
Voraussetzungen für ein Alterstraumazentrum sind unter anderem Teilnahme der Mitarbeiter an speziellen Weiterbildungen in Alterstraumatologie, regelmäßige Fallkonferenzen, die Durchführung von Qualitätszirkeln und die Teilnahme an einem Alterstraumaregister, dessen Auswertung für jede teilnehmende Klinik ein wertvolles Qualitätssicherungsinstrument darstellt.
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